Vereinsgeschichte

Liebe Freunde von unserem Verein, die sich für unsere Arbeit interessieren ....

Wie ich zum DRIV gekommen bin, ist schnell erzählt. Viele Jahre war ich als Ehrenamtlerin bei der AWO Volksgarten tätig, dort habe ich Frau Maria Weihrauch kennen gelernt.Sie erzählte mir von ihrem Verein und lud uns, meinen Mann und mich, zur nächsten Jahreshautversammlung ein, als Gäste anwesend zu sein. Lange Rede kurzer Sinn, wir waren so begeistert, dass wir uns spontan als Mitglieder eintragen ließen.

Mir imponierte vor allem die Arbeit mit den Kindern und nicht nur die Kinder der Mitglieder, sondern auch die von der Nachbarschaft, denen es nicht allen gut ging.

Mittags gab es frisch gekochtes, kostenloses Essen, was durch die Hilfe der Tafel möglich war. In den Räumen des DRIV‘ konnten sie spielen, Hausaufgaben machen und einfach Kinder sein.

Es wurde auch gemeinsam gekocht und gebacken, was unter der Leitung von Nelli, unserer guten Küchenfee, stattfand.

Natürlich wurde den erwachsenen Mitgliedern in jeder Lage geholfen, um die Integration zu beschleunigen. Es gab kostenlose Deutschkurse, Theatergruppe, Literatur Café, Lese - und Filmabende und vieles mehr. Würde ich alles erzählen was sich im Laufe der Zeit getan hat, müsste ich einen Roman schreiben. Leider mussten wir das Vereinshaus Frankenstrasse verlassen, da es keine Möglichkeit gab die hohe Miete weiter zu zahlen.

Wir zogen um ins BIS auf der Bismarckstrasse, aber die Räumlichkeiten genügten leider nicht. So kamen wir ins Königskarree, wo wir uns heute noch treffen.

Ihr seid auch eingeladen!

Angela Besau

Der DRIV- Deutsch - Russischen Integrationsverein Mönchengladbach und Umgebung e.V wurde am 31 Mai 1999 gegründet.

Ziel des Vereins war die Integration von Aussiedlern und Kontingentsflüchtlingen aus den Gebieten der früheren Sowjetunion zu fordern und zu erleichtern. Durch ein, auf diesen Personenkreis zugeschnittenes Angebot an Bildung, Kultur, Informationen und Freizeitgestaltung, sollte eine vorteilhafte Wechselwirkung und schnellere Integration ermöglicht werden.

Die Förderung von Toleranz und internationaler Gesinnung auf allen Gebieten der Kultur, der Bildung und Völkerverständigung war und ist bis heute wesentlichen Bestandteil der Vereinsarbeit. Die Tür war und ist für alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, geöffnet.

Infolgedessen sind inzwischen Menschen verschiedener Nationalitäten Teil unseres Vereins, sodass wir den Namen des Vereins in DRIV Integration e.V. geändert haben.

Jede und jeder, der zu uns kommt, kann seine Ideen und sein Wissen einbringen, Erfahrungen austauschen, Hilfe und Rat suchen und bekommen, neue Freunde finden und mit uns feiern.

Werden Sie Mitglied in unseren Verein. Unsere Satzung schicken wir Ihnen gerne zu. Sie treten einer Gemeinschaft bei, die einen neuen, anderen, vielleicht auch besseren Weg sucht.

Wir sind korporatives Mitglied der AWO KV Mönchengladbach und Netzwerk Partner für viele weitere Institutionen.

 

Wer die Arbeit der DRIV Integration e.V unterstützen möchte, kann das mit einer Geldspende tun:

Stadtsparkasse Mönchengladbach,

IBAN: DE05 3105 0000 0000 5989 95           BIC: MGL SDE 33XXX

Spenden sind steuerlich absetzbar, anerkannt durch Finanzamt Mönchengladbach Steuernummer: 121/5782/4035

 

Weitere Informationen beim DRIV unter Telefon: 02161/ 99 233 11

 

Aufgrund der CORONA Infektionen bleibt das Vereinshaus z. Z. geschlossen.

Telefonisch sind wir aber weiterhin zu erreichen.

 

Wenn etwas für Euch interessant erscheint, oder etwas Informatives und Interessantes für unsere Internetseite habt, könnt Ihr via E-Mail, Internet oder Post uns mitteilen.

 

 

Vereinsgeschichte Jo Steinberg

Wie ich zum Deutsch-Russischen-Integrationsverein gekommen bin

Alles begann im Jahr 1998 mit einer kleinen Bericht in der Zeitung. Mitgeteilt wurde, dass sich einige Menschen, die sich in besonderer Weise um die Integration spätausgesiedelter Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion im Geneickener Bahnhof treffen werden und dass Interessierte gerne hinzu kommen dürfen.

Zur damaligen Zeit leitete ich ein Jugendwohnheim mit Sprachschulinternat für junge Spätaussiedler zwischen Schule und Ausbildung. Diese Personen erhielten einen sogenannten „Intensivsprachkurs“ für neun Monate mit Internatsunterbringung. Das Wohnheim war in Neuss und ich lebte seit einigen Jahren in Mönchengladbach. Die Arbeit im Internat, die sich nahezu ausschließlich auf die Vermittlung der deutschen Sprache bezog, war aus meiner Sicht zu wenig, um zugereisten Menschen tatsächlich einen Einstieg in die Gesellschaft zu ermöglichen. Sehr schnell begriff ich, dass es nicht reicht, diese Menschen darauf zu reduzieren, dass sie erstmal gut Deutsch lernen müssen. Alle hatten sie eine persönliche Geschichte und ein kulturelles Erbe in ihrem Rucksack. Wertvolle Kompetenzen und Ressourcen, die hier überhaupt nicht gesehen wurden. Diese Ignoranz auf Seiten der Einheimischen führt oftmals zu Frustration bei den zugereisten Menschen. Hierbei ist die Herkunft (Osteuropa, Südeuropa oder aus anderen Teilen der Welt) letztlich völlig egal. Es kommt auf die Haltung an, wie wir diesen Menschen begegnen.

Ich besuchte ein Treffen dieser Gruppe und traf auf engagierte Menschen aus unterschiedlichen Bereichen. Zugewanderte mit tollen Ideen und Einheimische mit Neugier und der Bereitschaft, wo es geht zu unterstützen.

Ich erinnere mich besonders an zwei Ideen/Projektvorschläge. Es hatte sich ein Chor gebildet, der vor allem die russische Chorkultur weiterleben und andere daran teilhaben lassen wollte und es gab einen Zugereisten, der fest davon überzeugt war, dass die Stadt die Gründung eines Kultur- und Begegnungszentrums sicher mit einer Immobilie und viel Geld fördern würde. Von einem großen Haus mit Bildungsangeboten und kulturellen Veranstaltungen war die Rede.

Als Leiter einer Jugendhilfeeinrichtung waren mir verschiedene Fakten gut bekannt. Eine solche Initiative braucht eine Organisationsform um als Gegenüber bei der Verwaltung ernstgenommen zu werden. Geld, insbesondere öffentliches Geld bedarf Konzepte und Verantwortliche und, es ist schwer daran zu kommen.

Ähnlich wie mir ging es wohl Maria Weihrauch. Sie war von der AWO zu diesen Treffen entsendet und hatte den Auftrag, die Initiative zu unterstützen. Wir beide waren uns nicht nur fachlich schnell einig, wir waren uns auch menschlich sehr sympathisch und sind bis heute befreundet. Da wir beide immer wieder durch Anmerkungen und Vorschläge auffielen, wurden wir schließlich mit Verantwortung „bestraft“.

Wir schlugen vor, einen gemeinnützigen Verein zu gründen und uns als Träger der Jugendhilfe in Mönchengladbach anerkennen zu lassen. Zwei wichtige Voraussetzungen, um an Gelder zu kommen und die Vorhaben anzugehen. Nach dem Ausscheiden des ersten gewählten Vorsitzenden wurden Maria und ich ersatzweise zur Vereinsführung.

Viele Ideen und Projekte hingen immer an einzelnen Personen. In Vereinsversammlungen und Seminaren haben wir versucht, diese Menschen mit ihren Ideen zu fördern und an den Verein zu binden. Gerade solche Persönlichkeiten hatten aber mitunter einen Hintergrund, der sehr rasch berufliche Integration ermöglichte, so dass sie durch neue Belastungen oder Umzüge dem Verein auch leider wieder verloren gingen.

So unterlag der Verein in der konkreten Arbeit stets einem kontinuierlichen Wandel. Mitglieder kamen und gingen, Projekte wurden konzipiert und durchgeführt und auch wieder eingestellt.

Wenn ich auf die Jahre zurückschaue, sehe ich den stetigen Wandel und viele erfolgreiche Aktionen. Die Akteure haben sich verändert im Laufe der Jahre. Die Grundidee jedoch blieb immer erhalten: Gebt zugereisten Menschen ein bisschen Heimat und die Chance, ihre Kompetenzen und Talente einzubringen, am besten, im multikulturellen Austausch. Ich bin stolz auf das, was wir da vor vielen Jahren angestoßen und mit aufgebaut haben.

Im Oktober 2020 Jo Steinberg

 

 

 

Vereinsgeschichte Paul Quack

Vor dem Hintergrund einer Trennung wollte ich mich, vor ungefähr vier Jahren, auf sozialer Ebene persönlich weiterentwickeln und suchte hierzu eine Betätigung in einem sozial engagierten Bereich. Zu diesem Zweck habe ich mich im Internet umgesehen, stieß dabei auf den Mönchengladbacher Deutsch Russischen Integrationsverein – kurz „DRIV“ genannt und wurde so auf die Einrichtung aufmerksam. In einer Art „Vorstellungsgespräch“ erläuterte mir Frau Maria Weihrauch das Wirken des Vereins und hob dabei den Migrations- und den Integrationsgedanken als primäre Zielsetzungen besonders hervor. Kursentschlossen habe ich mich dann zu einer Mitgliedschaft in dem DRIV – Verein angemeldet.

 

Wir treffen uns wöchentlich - derzeit donnerstags - gegen 19:00 Uhr in den Vereinsräumen am Königskarree in Mönchengladbach zu einer gemütlichen und kameradschaftlichen Runde und verzehren dabei die im Verein zubereiteten Speisen. Im Sommer grillen wir des Öfteren im Hof des Königskarrees und verwenden hierzu die vereinseigenen Festzeltgarnituren. Die Gesprächsthemen handeln dabei von dem Vereinsgeschehen und von den alltäglichen Belangnissen der Vereinsmitglieder – hierbei wird jedes Mal allseits bei guter Laune viel gelacht.

Von Anfang an fühlte ich mich beim DRIV gut aufgehoben und habe das freundschaftliche und kameradschaftliche Miteinander bis zum heutigen Tage, stets als sehr angenehm empfunden. Zwischenzeitlich darf ich sogar ein kleines Amt als Beisitzer im Vorstand des DRIV betreiben und freue mich sehr über das Vertrauen das mir in diesem Zusammenhang entgegengebracht wurde. Anstehende Entscheidungen werden auf demokratischer Grundlage stets gemeinschaftlich besprochen und getroffen. Derzeitige Vorstandsvorsitzende ist Frau Maria Weihrauch, die den Verein mit sehr viel Fachwissen, Liebe, Umsicht und mit großem Engagement leitet. Zwischenzeitlich sind mir der DRIV als auch die AWO Haus der Integration in Mönchengladbach Rheydt zu einem inneren Zuhause geworden und das Leben bereitet mir nun wieder große Freude, innere Fülle und Reichhaltigkeit. Ich habe viele Freunde gefunden, die ich gerne treffe und so hat das Leben eine neue Richtung und eine bislang unbekannte innere Bereicherung gegeben

Besondere Freude bereitet es mir, DRIV auch für Kinder und Jugendliche interessant mit zu gestalten.

Paul Quack

 

 
 
Vereinsgeschichte Elena Faktorovich
 
Wie ich den Deutsch-Russischen Verein (DRIV) kennengelernt habe.
 
Meine Familie und ich sind im Jahr 1999 nach Deutschland gekommen. Wie alle Neuankömmlinge haben wir zu Beginn einen Deutschsprachkurs absolviert und daraufhin angefangen, sich einen Platz im beruflichen Leben zu suchen. Mein Mann und ich sind Diplom-Mathematiker, Informatiker und Lehrer. Der erste Schritt für uns war das Diplom anerkennen zu lassen. Unsere Mathematik-Diplome wurden anerkannt, und wir durften uns als Mathematiker bewerben, als Lehrer jedoch nicht. Unsere in Deutschland lebende Bekannte erzählten uns, dass es praktisch unmöglich für Lehrer aus den ehemaligen Sowjetunion ist, sich an einer deutschen Schule auf die Beine zu stellen . „Diesen Weg vergessen“ – das war die Schlussfolgerung. Aus diesem Grund haben wir nicht versucht, uns als Lehrer zu bewerben und fingen an im Bereich Softwareentwicklung oder Erwachsenenbildung eine Stelle zu suchen. Die Suche war gekrönt: wir haben beide Stellen in einer Firma in Bergheim gefunden, die uns nach einem Praktikum anschließend als Festangestellte einstellen wollte. Leider kam der 11.September. Die Firma hat mit vielen amerikanischen Partnern gearbeitet und musste in kürzester Zeit Insolvenz anmelden. Alle Mitarbeiter wurden gekündigt.

Wir mussten uns wieder etwas Neues suchen. Mein Mann hat sich weiterhin als Softwareentwickler beworben, ich habe mir eine Stelle auf dem Honorarbasis im Bereich Erwachsenenbildung gefunden. Das waren zeitliche Verträge, von dem Verdienst konnte jedoch eine ganze Familie nicht leben. Parallel habe ich weiterhin eine Stelle im Bereich Softwareentwicklung gesucht. Sowohl mein Mann als auch ich waren zu diesem Zeitpunkt über 40 Jahre alt. Über 200 Bewerbungen in Summe haben mein Mann und ich geschrieben und abgeschickt. Leider war die Suche erfolglos.
 
Zu diesem Zeitpunkt haben wir auf der Urftstrasse in Rheydt gewohnt und oft bei dem HIT-Supermarkt eingekauft. Eines Tages waren wir bei HIT einkaufen. Plötzlich hat sich ein netter Mann an mich gewandt: "Entschuldigen Sie bitte. Könnten Sie mir helfen Blätterteigpackungen zu finden. Meine Frau hat mich gebeten Blätterteig zu kaufen, ich kann es aber nicht finden." Nachdem ich dem Mann gezeigt habe, wo er den Blätterteig finden kann, haben wir uns noch ein wenig unterhalten und festgestellt, dass wir in den Nachbarhäusern wohnen. Anatolij, so hieß der Mann, hat uns erzählt, dass er ein Mitglied des Vorstandes des Deutsch-Russischen Vereins ist. Der Verein hilft vielen Migranten sich in das deutsche Leben zu integrieren und gibt wichtige Informationen zu allen Lebensbereichen. Er hat uns eingeladen mal vorbei zu kommen. Wir sind der Einladung gefolgt und dadurch Frau Maria Weihrauch kennengelernt. Sie war damals stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Ich vergesse nie die Freundlichkeit und Großzügigkeit, mit den sie uns empfangen hat.
Mein Mann und ich sind in den Verein eingetreten. Ein Paar Monate später hat uns Frau Weihrauch informiert, dass sie eine Veranstaltung für die Lehrer aus den ehemaligen Sowjetunion Ländern organisiert. An dieser Veranstaltung sollten die Vertreter des Schulamtes MG und der Abendrealschule teilnehmen und uns erläutern, wie der berufliche Weg eines Lehrers in Deutschland aussieht. Diese Veranstaltung vergesse ich nie. Unerwartet haben wir die Information bekommen, dass ein Weg als Lehrer doch für uns möglich ist.
Der Weg war nicht einfach, weil uns die zweite Staatsprüfung gefehlt hat. Zuerst mussten wir zwei Prüfungen (Deutsch und Pädagogik schriftlich und mündlich) an der Uni Bochum bestanden werden, danach folgten zwei Jahre Referendariat, um wie bei allem jungen Lehrer, nach dem Referendariat die zweite Staatsprüfung zu absolvieren. Das war kein leichter Weg, aber das war der Weg.
 
Der Weg, der wirklich sehr schwierig und lang war und insgesamt fast 4 Jahre gedauert hat. Die Sprache, die Verhaltensregeln, die Leistungsbewertungskriterien, die Unterrichtsmethoden, alles war neu und alles mussten neu gelernt werden. Sogar ein Lehrerzimmer sieht in Deutschland anders aus als in der ehemaligen Sowjetunion.
Ein Mensch kann aber viel schaffen, wenn er will.
 
Paulo Coehlho hat geschrieben: "Wenn du etwas ganz fest willst, dann wird das gesamte Universum dazu beitragen, dass du es auch erreichst." ("Der Alchimist")
 
Ich habe es geschafft. Heute bin ich Lehrerin an einem Gymnasium. Und freue mich jeden Tag, dass ich junge Menschen in Deutschland ausbilden darf.
 
Mein Mann hat die Prüfungen in Bochum auch bestanden, hat aber einen anderen Weg eingeschlagen. Er arbeitet selbstständig als Mathe-Nachhilfe-Lehrer und entwickelt eigene Mathe-Förder-Schule.
 
Im laufe der Zeit ist er selbst ein Mitglied des Vorstandes des Deutsch-Russischen Integrationsvereins geworden, und ist heute der stellvertretende Vorsitzende des Vereins.
 
Und das Witzigste zum Schluss: dieses Treffen bei HIT war doch kein Zufall. Anatolij Hermann ist gezielt auf uns zugekommen, weil er uns in der Nachbarschaft gesehen hat, und hatte damals das Ziel uns als neue Mitglieder für den Verein zu akquirieren. Wir werden nie die Rolle des Vereins in unserem Leben vergessen und sind bis heute dem Verein, Frau Maria Weihrauch und dem "Zufall" der Begegnung mit Herrn Anatolij Hermann dankbar.
Elena Faktorovich
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